Taekwondo

Geschichtliche und Ursprünge des Taekwondo
Die älteste bekannte Art des Taekwondo (das sog. Taekyon) ist durch eine Grabmalerei aus dem Jahre 50 v. Christus belegt. Politisch war Korea zu dieser Zeit in drei Königreiche unterteilt. Das älteste und auch kleinste dieser drei Reiche war Silla, das in besonderer Weise durch Piratenüberfälle bedroht wurde und somit auf die Hilfe  der benachbarten Königreiche angewiesen war. Der Herrscher des Königreichs "Koguryo" entsandte zur Unterstützung eine Armee von ca. 50.000 Soldaten, von  denen nur ausgewählte adlige Soldaten unter äußerster Geheimhaltung in der Kunst  des Taekyon unterrichtet wurden.
Im Laufe der Zeit wurde das Taekyon zu einem festen Bestandteil der Grundausbildung der adligen Soldaten, die neben dieser Kampfkunst u.a. noch in Geschichte, den Lehren des Konfuzius, buddhistischer Sittenlehre und militärischer Kampfkunst unterrichtet wurden. Die fünf Richtlinien, die die Basis der damaligen Ausbildung darstellten, können als die moralischen Anforderungen des Taekwondo bezeichnet werden: Landestreue, Gehorsam gegenüber den Eltern, Vertrauenswürdigkeit, kein Zurückweichen in der Schlacht, kein ungerechtes Töten. Durch diese Grundsätze wurde das moralische Verhalten der Krieger geprägt.
Da in der Ausbildung der Soldaten auch zum Reisen aufgefordert wurde, verbreitete sich das Taekyon in der damaligen Zeit auch über seinen Entstehungsraum hinaus.
In der sog. Koryo-Dynastie (von 918 bis 1392) veränderte sich das Taekyon, das ursprünglich nur dem Training des Körpers und des Geistes dienen sollte, in einen Kampfsport, der die  Bezeichnung "Subak" trug.

Das moderne  Taekwondo
In  der Zeit der japanischen Besatzung (ab 1909) wurde die traditionelle koreanische  Kampfkunst nur noch selten ausgeübt. Während dieser Zeit vermischte sie sich  stark mit dem von den Japanern wieder neu entdeckten Karate, wie bereits vorher  mit dem ursprünglich aus China stammenden Kung-Fu.
Nachdem Korea nach Ende des  zweiten Weltkriegs von der japanischen Besatzung befreit wurde, existierten viele ähnliche Kampfkünste unter den verschiedensten Namen (u.a. Tang-Soo-Do, Kung-Su) mit unterschiedlichen, voneinander abweichenden Formen. Dem engagierten  Einsatz des Generalmajors a.D. Choi Hong-Hi verdankt das moderne Taekwondo nicht  nur seinen Namen, sondern auch seine weltweite Verbreitung. In Deutschland machte er ihm Jahr 1965 durch eine Großveranstaltung in München bekannt. Zuerst war Taekwondo lediglich eine Sektion des Deutschen Judobundes. 1981 wurde diese Sektion vollständig herausgenommen und die Deutsche Taekwondo-Union (DTU) gegründet. Sie gehört sowohl dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der Europäischen Taekwondo Union (ETU) als auch der World Taekwondo Federation (WTF) an.
1988  wurde Taekwondo offizielle Vorführdisziplin der olympischen Spiele und wird im  Jahr 2000 zum ersten Mal olympische Disziplin sein. So wurde aus der ehemaligen  Kriegskunst eine olympische Sportart, die auf der ganzen Welt begeisterte Anhänger fand.
Mit modernem Taekwondo  verbindet man heute die Vorstellung eines dynamischen Kampfsports, einer  wirkungsvollen Methode der waffenlosen Selbstverteidigung und einem intensiven Fitnesstraining.

Der Weg ist das Ziel
Egal, ob man sich fit und gesund halten, den Alltagsstress vergessen, sich im Wettkampf messen oder sich  verteidigen lernen möchte, Taekwondo bietet für jeden etwas. Die  Verletzungsgefahr im Training ist nicht, wie allgemein angenommen, sehr groß,  sondern sehr gering. Bereits Kinder ab 6 Jahre können am Training teilnehmen.  Neben den technischen Fertigkeiten wird ihnen Disziplin, Fairness und gegenseitiger Respekt vermittelt. Obwohl Taekwondo überwiegend von Jugendlichen bevorzugt wird, lässt es sich bis "quot; ins hohe Alter" ausüben. Zur Motivation werden ca. alle vier Monate sogenannte "Gürtelprüfungen" durchgeführt. Dabei wird überprüft, ob der Schüler in der Lage ist, alle erlernten Techniken perfekt  und kraftvoll auszuführen.

Taekwondo als  Wettkampfsport
Wer Taekwondo als Wettkampfsport  betreiben möchte, hat die Möglichkeit, sich in zwei Disziplinen mit anderen Sportlern zu messen. Dem Vollkontaktkampf und dem Formenwettbewerb.
Bei dem Vollkontaktkampf  geht es darum, den Gegner mit der Faust oder dem Fuß zu treffen. Diese Art des Wettkampfes ist Olympische Disziplin.
Beim Formenwettbewerb werden Bewegungsformen (kor.: Poomsae / jap. Kata), die aus einer genau vorgeschriebenen Abfolge von Stellungen, Blocks und Gegenan- griffen bestehen, gegen einen oder mehrere imaginärere Gegner vorgetragen. Bewertet wird die technische Exaktheit, die  Dynamik und der Ausdruck des Athleten. 2006 fand die erste Weltmeisterschaft in dieser Wettkampfdisziplin statt. 2009 war Poomsae zum erstenmal Bestandteil der Universiade.